Föhrenweg, Chur
Der auf dem Sockelgeschoss ruhende Holzbau ist als «Möbelstück» bis ins kleinste Detail konzipiert. Die feingliedrige Lärchenfassade bildet dabei ein Regelwerk, in welchem die fassadenbündigen Lärchenfenster exakt eingefügt sind. Die Fenster sind ein wichtiger Bestandteil des architektonischen Entwurfs und zeigen als Sonderanfertigung das präzise Schreinerhandwerk.
Als Erweiterung eines bestehenden Einfamilienhauses bestand die Aufgabe darin, das Haus mit einem Anbau in die bestehende Siedlungsstruktur zu erweitern. Um den Eingriff im bewohnten Haus möglichst schlank und effizient zu gestalten, haben wir uns bei den bewohnten Räumen im Erd- und Dachgeschoss bewusst für einen vorfabrizierten Holzbau mit kurzer Aufrichtdauer entschieden. Aus ökonomischer Sicht überzeugt der vorfabrizierter Elementbau in seiner einfachen Bauweise und einer effizienten Bauzeit vor Ort.
Die Hauptkonstruktion bildet der Elementbau, welcher als fertig gedämmter und verkleideter Rahmenbau aus insgesamt drei Elementen vor Ort gestapelt wurde. Als Basis und erstes Holzelement zeigt sich die über dem Kellerraum liegende Holzdecke mit den Wänden des Erdgeschosses. Darauf wurde die Decke über dem Erdgeschoss mit den Wänden des Dachgeschosses gestellt. Den oberen Abschluss bildet ein hinterlüftetes Walmdachelement mit eingelassener Regenrinne.
Der Innenraum wird durch das saubere Fügen der einzelnen Fenster- und Schreinerelemente bestimmt. Das Fugenbild wird so konzipiert, dass dies eine durchgehende Linie über die Einbauschränke, Fenstereinbauten bis hin zum Täfer bildet. Die Massarbeit zeigt sich in einem Wechselspiel aus Lärchen- und Weisstannenholz. Der situativ gewählte Bodenbelag, mit dem jeweils dazu passenden Tritt, bildet in jedem Geschoss ein wiederkehrendes Element in unterschiedlicher Materialisierung; Beton, Terrazzo und Lärchenholz.
Das Hauptmerkmal des Anbaus sind die Fenster. Diese wurden in Zusammenarbeit mit dem Fensterbauer, dem Zimmermann und den Architekten speziell für den Anbau entwickelt. Der Wunsch war es, die Fenster als Schnittstelle zwischen innerem und äusseren Holzkleid mit einem hohen ästhetischen Anspruch konsequent und nur in Holz zu gestalten. Eine Grundidee, welche sich bei der Ausführung bis in die hölzerne Tropfnase erstreckt. Als verbindendes Bauteil erzeugen die Fenster sowohl im Innen-, wie auch im Aussenraum ein stimmiges Gesamtbild.